Finanzexpertin Margarethe Honisch empfiehlt, drei Konten zu haben.
Ein Girokonto, ein Tagesgeldkonto und ein Depot bei einem Broker.
„Was meine persönliche Finanzplanung betrifft, orientiere ich mich an dem Kiss-Prinzip, das besagt: Keep it simple, stupid!“, sagt Honisch.
Wie viele Bankkonten sollte ich haben? Diese Frage stellt sich vermutlich jeder mindestens einmal im Leben. Gefühlt jede Woche gibt es eine neue App und ein neues Tool, das euch eure Finanzplanung erleichtern möchte. Egal, ob es ums Sparen, Geld Verwalten oder Investieren geht. Was meine persönliche Finanzplanung betrifft, orientiere ich mich an dem Kiss-Prinzip, das besagt: Keep it simple, stupid!
Deswegen nenne ich euch drei Bankkonten, die ihr wirklich braucht:
1. Das Girokonto – euer Verwaltungskonto
Ein Girokonto ist das Standardkonto, das von den meisten Banken angeboten wird. Es wird oft als Gehaltskonto genutzt und dient als tägliches Zahlungsmittel. Das ist sozusagen euer Verwaltungstool, auf das ihr euer Gehalt bekommt und mit dem ihr eure Rechnungen bezahlt. Je nach Bank bekommt ihr eine Girokarte oder Kreditkarte, mit der ihr Geld abheben und Einkäufe tätigen könnt.
Das Girokonto ist die Grundausstattung. Dabei gibt es je nach Bedarf ein paar Dinge, die ihr beachten solltet:
Gebühren: Man sollte sich über die anfallenden Gebühren informieren, da diese je nach Bank unterschiedlich sein können. Es gibt oft monatliche Kontoführungsgebühren, aber auch Gebühren für Überweisungen, Bargeldabhebungen und andere Transaktionen. Einige Banken bieten jedoch auch kostenlose Girokonten an.
Zinssatz: Girokonten bieten in der Regel keinen hohen Zinssatz, aber es gibt einige Banken, die Zinssätze für ihr Girokonto anbieten. Aber: In der Regel solltet ihr hier keine großen Summen herumliegen haben. Also schaut eher auf die Gebühren, statt auf die Zinsen.
Service-Leistungen: Es ist wichtig zu überprüfen, wie einfach es ist, Geld abzuheben oder zu überweisen, wie hoch euer Transaktionslimit ist und wie das Online-Banking funktioniert. Idealerweise hat die Bank verschiedene Sicherheitsmechanismen eingerichtet, die euch vor Betrug schützen.
2. Tagesgeldkonto – euer Sparschwein
Ein Tagesgeldkonto ist ein Sparkonto mit höheren Zinsen als auf einem Girokonto. Es ist eine gute Möglichkeit, um kurzfristig Geld zu parken oder einen Notgroschen aufzubauen und dafür Zinsen zu erhalten. Der Zugriff auf das Geld ist meistens ohne Einschränkungen möglich, was es zu einer flexiblen Sparoption macht.
Manche Tagesgeldkonten haben Einschränkungen, wie zum Beispiel eine Mindesteinlage oder eine Mindestlaufzeit. Solche Angebote meidet ihr einfach, wenn es nicht zu euch passt. Schließlich gibt’s genügend andere Angebote.
Ansonsten gibt es zwei wichtige Dinge zu beachten: den Zinssatz und die Einlagensicherung.
Der Zinssatz beim Tagesgeldkonto – flexibel, wie das Konto selbst
Achtet darauf, wie hoch der Zinssatz für das Tagesgeldkonto ist. Vergleicht die Zinssätze verschiedener Anbieter, um das Konto mit dem höchsten Zinssatz zu finden. Es gibt aber auch oft Bedingungen für den Zinssatz. Überprüft die Bedingungen, die mit dem Zinssatz verbunden sind. Manche Banken bieten einen höheren Zinssatz für einen begrenzten Zeitraum an oder stellen Bedingungen wie einen Mindestanlagebetrag oder eine Mindestlaufzeit für das Konto.
Genau dies ist mir schon passiert: Man eröffnet ein Tagesgeldkonto, freut sich über die Zinsen und dann kommen die Briefe von der Bank, dass der Zinssatz nach unten angepasst wurde. Denn genauso flexibel wie das Konto sind hier eben auch die Zinsen. Wer das umgehen möchte, achtet auf eine Zinsgarantie. Eine Zinsgarantie gibt euch mehr Planungssicherheit für eure Finanzen.
Aber unterm Strich holen wir uns auch nicht hier die Zinsen, sondern die Renditen gibt es im dritten „Konto“. Viel wichtiger ist an der Stelle eine gute Einlagensicherung.
Einlagensicherung – wie sicher ist euer Geld?
In den vergangenen Tagen sorgte die Silicon Valley Bank in den USA für großes Aufsehen und Kundinnen und Kunden zogen ihre Gelder bei der Bank zurück. Laut letztem Stand sind hier Einlagen bis zu einer Summe von 250.000 Dollar abgesichert. Diese wurden bereits an eine neu gegründete Gesellschaft unter behördlicher Kontrolle übertragen, um an die Kunden ausbezahlt zu werden.
Das bedeutet auch: Wer mehr Geld auf den Konten der Bank liegen hat, muss sich im schlimmsten Fall davon verabschieden. Damit euer Geld im Insolvenzfall der Bank geschützt ist, gibt es die Einlagensicherung.
Die deutsche Einlagensicherung ist ein staatliches System, das darauf abzielt, die Einlagen von Bankkunden im Falle einer Insolvenz der Bank zu schützen. Es sichert eine Einlage bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank ab. Dies bedeutet, dass im Falle einer Bankenkrise die betroffenen Kunden eine Entschädigung von bis zu 100.000 Euro erhalten können.
Daher gilt aber auch: Ihr solltet niemals mehr als 100.000 Euro bei einer Bank verwahren.
3. Das Aktiendepot – euer Vermögenshebel
Ich habe jetzt schon an anderer Stelle erwähnt, dass Zinsen auf dem Girokonto oder auf dem Tagesgeldkonto ganz nett sind, aber nicht wirklich relevant. Denn euer Geld bringt ihr auf diesem Konto zum Vermehren: eurem Aktiendepot.
Hier haltet und verwaltet ihr eure Aktien oder ETFs und sorgt dafür, dass euer Geld für euch arbeitet.
Manche Neo-Broker bieten euch aktuell sogar passable Zinsen von zwei und mehr Prozent, für das Geld, das ihr im Aktiendepot haltet und nicht investiert. Das klingt zwar attraktiv. Aber auch bei Neo-Brokern gilt es einiges zu beachten. Darüber habe ich hier schon mal geschrieben.
Disclaimer: Aktien, Kryptowährungen und Investments sind grundsätzlich mit Risiko verbunden. Auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann nicht ausgeschlossen werden. Die veröffentlichten Artikel, Daten und Prognosen sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Rechten. Sie ersetzen auch nicht eine fachliche Beratung.
Author: Caroline Vega
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